Von A nach B, von B nach C, von Familie zu Familie, von Stadt zu Stadt, einmal durch Japan

Wer sein Ziel kennt, findet seinen Weg. [Laotse]

Mittwoch, 6. April 2016

Neue Insel, neues Glück...

Hallo meine Lieben,

nach langer Zeit des Schweigens, bedingt durch fehlendes WLAN, gibt es jetzt erst wieder etwas zum Lesen. Es ist viel passiert!!! Ich habe viel Neues gesehen, erlebt und erfahren und wieder jede Menge neue interessante Menschen kennengelernt. Außerdem ist meine Mama seit inzwischen anderthalb Wochen zu Besuch.
Im Moment bin ich auf der größten Nebeninsel Japans, namens Shikoku und in diesem Eintrag geht es um meine erste Station auf dem kleinen Eiland: Matsuyama
Nach meinem etwas überstürzten Aufbruch in Hiroshima, brachte mich die Fähre von dort aus zur Anlegestelle im Hafen von Matsuyama. Empfangen wurde ich hier von einem wundervollen Sonnenuntergang und einem sehr netten Gastgeber, welcher mich vom Bahnhof abholte. Hier auf Shikoku musste ich feststellen, dass meine Karte, mit welcher ich sonst immer Bahn fahre, nicht funktioniert. Also wieder Papiertickets am Automaten kaufen und mir von den Bahnangestellten auf japanisch helfen lassen. 
Die Farm, auf welcher ich in den drei Wochen arbeitete, liegt auf einem kleinen Berg, von welchem man einen wundervollen Blick auf das Inlandmeer von Japan hatte.  
Zusatz von Mama Katrin: dort gibt es einen höchst interessanten Vogel. Dieser begann in großer Eile sein Gezwitscher, verhaspelte sich allerdings irgendwann und zwitscherte stotternd und mit unrhythmischen Tönen weiter. Es klang dann immer so, als würde er über sich selbst lachen. Sehr sympathischer Vogel!!


Bevor meine Mama mit dem Flieger hier landete, erkundete ich Matsuyama noch etwas im Alleingang. Auf einem der zahlreichen Berge, fand ich eine europäisch anmutende Burg. Wirklich sehr hübsch und ich hatte eine wundervolle Aussicht über die ganze Stadt. Auch der Mond zeigte sich mir in der ersten Woche von seiner besten Seite. Dadurch, dass wir auch nachts einen klaren Himmel hatten, konnte ich schöne Fotos machen.  


Kirschblüten und Besuch

Endlich ist es soweit. Meine Mama ist in Japan gelandet und begleitet mich ganze drei Wochen auf meiner Reise! :D Ich freue mich so, meine Erlebnisse und Erfahrungen nun mit ihr teilen zu können. 
Mit ihrer Ankunft begann in Japan die Kirschblütenzeit. Überall findet man weiß und hellrosa blühende Bäume. Bei den kuschligen Temperaturen der letzten Tage sind sie bis zum Hanamifest am letzten Samstag förmlich explodiert. 
Nun machen gleich zwei Verrückte Japan unsicher. =)


Doch wir waren nicht nur sightseeingmäßig unterwegs. In Matsuyama arbeiteten wir in einem Landwirtschaftlichen Betrieb. Hier werden im März "Soramame" Pflanzen angebaut. Wortwörtlich übersetzt heißen sie Himmelsbohnen, doch im deutschen werden sie Saubohnen genannt. Die Pflanzen müssen hochgebunden und in Bodennähe verschnitten werden. Eine sehr aufwendige Arbeit, bei welcher man am Ende des Tages nicht wirklich sieht, was man geschafft hat. Doch dies war nicht die einzige Arbeit. Wir sammelten Steine von den Feldern, befreiten die Zwiebelpflanzen von der schwarzen Schutzfolie und verteilten per Hand Dünger auf den Feldern. In Japan ist es sehr schwer mit großen Maschinen zu arbeiten, da die Erde hier sehr sandig ist und die Felder und Wege nicht sehr breit oder groß. Heißt zusammengefasst, entweder sehr kleine Traktoren oder Maschinen oder ackern per Hand. 


Farbenpracht in Japan

Nicht nur der Herbst ist in Japan farbenprächtig und einfach wunderschön, sondern auch der Frühling beeindruckt mit intensiven Farbkombinationen. Im Winter werden hier Orangen und Mandarinen geerntet, von welchen nun noch einige an den Bäumen hängen. Doch auch die Blumen, Tiere und Landschaften spielen mit dem täglich intensiver werdenden Sonnenlicht. Von blauen Sternblumen, über Osterglocken und die nun erblühenden hellrosanen Kirschblüten ist alles mit frischen Farben durchzogen. Sogar die Tiere schmücken sich für die neue Jahreszeit. 


Die Japaner feiern diese farbenprächtige Zeit mit dem so genannten "Hanami"Fest. Hier trifft man sich zu einem Picknick im Park, sitzt gemütlich unter blütenbeladenen Kirschbäumen und genießt das Beisammensein bei Sushi, Bier und guter Musik. Die Tänzer, welche ihr hier betrachten könnt, nennen sich "Yossakoi" Tänzer. Sie unterhalten die Hanamigäste mit traditionellen, japanischen Tänzen, welche die Farbenpracht dieser Zeit symbolisieren. Hier findet ihr auch ein Video, welches wir aufgenommen haben. Hier der Link zu dem Video: https://youtu.be/-dhtkxXqTBw
Hier noch ein Link zur Seite der Gruppe: http://iyosakoihanabi.dip.jp/


Bevor es für uns mit dem Bus nach Kochi ging, übernachteten wir in einem traditionellen japanischen Hotel, einem Ryokan. Wir ihr bestimmt noch wisst, habe ich an meiner ersten Station in Takeoka in einem solchen gearbeitet. Doch es war nochmal ein ganz anderes Erlebnis als Gast in einem zu nächtigen.
Katrin: Total verrückt war der Service. Schon allein die Begrüßung, so ein herzliches Willkommen und eine unfassbare Freundlichkeit - NICHT nur gespielt!!!! Der Gast ist in diesen Häusern sogar mehr als nur König. Die Lage des Ryokans direkt am Dogopark, eine geschmackvolle und auf bewusst schlichte Akzente setzende Einrichtung rundete das ganze Paket ab. Mir gefiel ja der kleine Bibliotheksraum sehr. Clapton unplugget und Simon and Garfunkel in gutem Sound, da hüpft das frisch im Onsen gestärkte Herz!


Ahoi, fröhliches Matsuyama und auf zur Ostseite von Shikoku an den Pazifik. 
Unsere Reise führt uns nun nach Kochi.

3 Kommentare:

  1. Sooooooo schöne Bilder! <3
    Ich hoffe ihr beiden habt viel Spass und genießt die gemeinsame Zeit!
    Liebe Grüße aus Maryland

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  2. Wieder ein toller Bericht!!!
    Ich freue mich immer auf deine erlebnisreichen Berichte!
    Ich wünsche euch noch viel Spaß:)

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  3. Na dann viel Spass euch beiden. Freue mich schon auf neue Bilder und Erlebnisberichte:-)

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